In der Frage wie diese Blasen entstehen sind sich alle einig - das Landesmedienzentrum Baden-Württembergs (LMZ) definiert diese so: "Wenn man nur mit der eigenen Meinung konfrontiert wird, nie die Gegenseite dargestellt bekommt, immer nur bestätigt wird und die kontroverse Diskussion eines Themas verpasst, lebt man in einer Meinungsblase. Dies kann passieren, wenn man ausschließlich in Freundesgruppen mit ähnlichen Interessen verkehrt und beispielsweise immer die gleiche Informationsquelle heranzieht."
Unterschiede bestehen dann lediglich im Geltungsbereich dieser
Definition, das LMZ bezieht dies NUR auf die sozialen Medien - nicht
aber auf die etablierten Medien, diese werden nicht erwähnt. Doch es
gibt auch gute Gründe auch diese einzubeziehen - denn einem
chronischen Bild-Zeitungsleser geht es ja genau so.
Es gibt
gute Gründe auch die etablierten Medien als Meinungs- oder
Filterblasen zu betrachten, diese sind:
Es können wirtschaftliche oder
politische Gründe sein. Diese sind im Regelfall über die
Frage Cui bono? zu entlarven.
1. Nun der Fall
Wirecard braucht nicht besonders beleuchtet zu werden, er ist
zur Zeit ja in aller Munde, die Verquickung von Wirtschaft, Lobby
und Politik - warnende Stimmen wurden bekämpft, die Firma lediglich
positiv in den meisten Medien betrachtet, Ernst & Young segnete
Jahre lang gefälschte Bilanzen ab - Konsequenzen, Wirecard pleite,
sonst keine - Ernst & Young arbeiten weiter wie bisher, auch für die
deutsche Regierung, und in der Politik - KEINE
Konsequenzen ...
2. In der
Politik, speziell in der Außenpolitik ist die Filterblase der Medien
noch offensichtlicher, Nachrichten werden verschwiegen, oder mit
stetig gleichbleibenden Stereotypen gemeldet. Da wären zum einen die
israelische Armee,die immer nur Gegenschläge führt - da wird von
entführten israelischen Soldaten geschrieben, somit die Gegner auf
Banden reduziert, auch auf die Gefahr hin, dass dies den Schutz der
gefangen genommenen Soldaten verringert - sie fallen sonst unter den
Schutz internationaler Konventionen. Auch ist die Hamas fast immer
als "radikal-islamisch" tituliert, somit kategorisiert.
Überfälle jüdischer Siedler auf Palästinenser, wie in den letzten
Wochen (März - April 2021) in Deir Nidham ausgeführt, stoßen
auch dann nicht auf Widerhall in den deutschen Medien, wenn Dänemark
dagegen protestiert, da die etwa 2000 zerstörten Mandelbäume
von der dänischen Wirtschaftshilfe finanziert und von Oxfam betreut
wurden.
Hierzu an anderer Stelle mehr.
Es können aber auch "technische" -
profitbedingte - Gründe sein.
1. Fast alle
Medien
haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten ihre Präsenz -
Redaktionen und Reporter - vor Ort stark reduziert. Sie sind dann
meist auf die wenigen weltweit agierenden Nachrichtenagenturen
angewiesen, die dann von den am nächsten liegenden Hauptstadtbüros
anderer regionaler Staaten interpretiert werden,oder man verwendet
gar Twitter als Quellen und Beleg für Nachrichten ... womit wir
wieder bei den vom LMZ kritisierten "sozialen" Medien sind. Bei den
privaten Medien ist dies Kosten sparen für den Profit, bei den
öffentlich rechtlichen Medien sparen für die immer teureren
Fernsehrechte für Fußball.
2. Den vorher genannten Effekt
verstärkt auch die zunehmende Professionalisierung der
Nachrichteninhalte liefernden Armeen und Institutionen. So hat die
israelische Armee eine Zensurstelle, welche neben dem Verbot von
Artikeln auch druckreife Vorlagen und Texte liefert, welche
augenscheinlich häufig mehr oder minder wörtlich übernommen werden.
Gleiches gilt auch für die Ukraine und andere Konfliktländer.
3. Im Falle von Bewegungskriegen werden
Korrespondenten "embedded", somit militärischen Truppenteilen
zugeordnet und bewusst in der Nachrichtenvermittlung gesteuert und
dirigiert - also lediglich die eine Seite darstellend.
4. Auslagerung von Recherchen und Beweisbeschaffung an Dritte, zum Teil dubiose Firmen und Institutionen, wie Bellicat. Die Firma wird vom konservativen US-Thinktank "Atlantic Council" und der "Open Society Foundations" und vom "National Endowment for Democracy (NED)" finanziert (siehe auch hier), somit ist sie stark interessengeleitet und letztlich US-regierungsgesteuert. Zu den genannten Finanziers von Bellicat wird auch noch hier an anderer Stelle Information vermittelt.
5. Auch im Fernsehen sieht es, egal ob privat oder öffentlich rechtlichen Fernsehen ähnlich aus - die Schurken sind meist Russen oder Araber und die Spione Russen oder Chinesen - besser gemacht als die russischen Kriegsfilme, die in den 80er Jahren das russische Fernsehen dominierten, aber genau so vorhersehbar. Dabei werden Serien wie NCIS und andere weltweit verbreitet, und ist mit weiteren Unterserien präsent. Ähnlich wir die vorherige Serie des Sponsors Donald Bellisario - "JAG - Im Auftrag der Ehre" - ist diese ein klarer Beitrag zur psychologischen Konditionierung der Zuschauer. Wo Bellisario drauf steht ist das Pentagon drin. Also auch eine der manipulativen Filterblasen.
Die Darstellungen werden später weiter vertieft.