11.05.2021
In einem halben Jahr wird Deutschland anders aussehen - Frau Bundeskanzler Annalena Baerbock und Vizekanzler Merz geben sich die Ehre Deutschland zu "reformieren" - nach rechts. Das Szenario ist klar - die Wahl wird heute schon entschieden - durch Medien und Umfrageinstitute. Die Grünen stärkste Partei, und Laschet muss wegen der Wahlniederlage gehen, mit Merz ist dann auch das Kapital wieder in Position, Black Rock am Ziel der Träume.
Rückblick: Wie kommt man zu dieser Darstellung - zwei, drei Jahre vor der Bundestagswahl 1998, die Deutschen waren "Kohl-müde", erkoren sich die eher rechten Medien einen neuen Kanzler aus - den im feinen Zwirn, Cohiba rauchenden Gerhard Schröder. Er war damals Ministerpräsident von Niedersachsen, und in einer Beziehung mit Doris Köpf - 1987 begann sie ihre mehrjährige Tätigkeit bei der Bild-Zeitung. Nach einem 2 jährigen USA-Aufenthalt wechselte sie 1992 zum Magazin Focus ins Ressort Innenpolitik. Sie prägte wesentlich das Bild des neuen Gerhard Schröder - des "Genossen der Bosse". Diese "Vorwahl" wurde noch bestärkt, als sich Oskar Lafontaine als Alternativkandidat aufstellen ließ ...
Was war die Folge: Plötzlich entdeckten auch die rechten Blätter Schröder sei akzeptabel - eine gute Alternative zu Kohl - und so schrieb die SPD-nahe und die rechte Presse annähernd das gleiche Loblied auf Schröder - und griffen Kohl an - Schröder dankte der Rechten mit seiner "Agenda 2010"-Politik und spaltete die SPD - Führung, Mitglieder und Wähler. Die SPD hat sich seit der Wahlniederlage 2005 nie wieder erholt. Heute sprechen auch Führungsmitglieder der Sozialdemokraten offen darüber, die Agenda 2010 "Reformen" zurücknehmen zu wollen.
Was hat dies nun mit Frau Baerbock zu tun? Ähnlich wie bei Kohl ist die Verdrossenheit mit Frau Merkel groß, die Grünen sind in Umfragen stark - also die Ausgangssituation ist vergleichbar - und nun schreibt auch die rechte Presse gut über Baerbock und zieht über ihren eigenen nativen Kandidaten Laschet her ... der den Wunschkandidaten Merz verhinderte ... Im Herbst mit einer CDU/CSU an zweiter Stelle in der Wählergunst würde diese Frage erneut gestellt werden müssen - und der Gewinner dann den Vizekanzler-Posten automatisch erben. Die Rechten hoffen nach wie vor auf Merz.
Nun zu Frau Baerbock - sie hat seit 2018 die Verantwortung für die Grünen als Parteivorsitzende - zusammen mit Robert Habeck - ist also eine der Politikentscheider der Grünen. Das Wahlprogramm der Grünen für die kommende Wahl ist wie Kaugummi - man kann alles daraus machen und damit begründen - so gesehen - beim Wahl-O-Mat wird es schwierig einen Nutzer zu finden, der den Grünen nicht nahe steht - man hat einfach die Kompassnadel festgenagelt. Allen, alles ...
Außenpolitisch ist Baerbock eher rechts verankert, als dies für die Grünen der Basis üblich ist - sie ist für die Stärkung der NATO und der Bundeswehr, Anti-russisch - erfüllt somit auch die wesentlichen Forderungen der Rechten. Lediglich ist sie früher für den Abzug der US-Atomwaffen aus Bücheln gewesen - doch sie ist wandlungsfähig ... zu wandlungsfähig. Dies wird Klar, wenn man das Wahlprogramm 2021 gegen analoge Programme der Grünen vor einigen Jahren legt - es gibt da mehr aufgegebene Positionen als Übereinstimmungen ... nun ja, auch die Grünen-Mitglieder sind älter und besitzstandsbezogener geworden. Das Motto von Fischer - Bombardieren ja, aber nur mit von ÖKO-Treibstoff betriebenen Bombern! - könnte von ihr sein. Ein eher nachdenklich agierender Robert Habeck ist da viel zu unsicher ... und man hofft auch auf den Frauenbonus ...
Mir graut es vor dieser Perspektive - aber die Medien werden es schon richten! Positive Kritiken da und dort - Sprechzeit von Grünen in den Talkshows der öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern ... "Die schaffen das schon!"
Das Foto von Frau
Bearbock stammt von
ihrer Web-Site und wurde von uns "künstlerisch" ergänzt! - ist dies
auch ein Form der Manipulation oder noch vertretbare parteiische
Information? - oder noch Karikarur?
07.05.2021